Aus dem Eräuterungsbericht zum Wettbewerb:
Die Leitidee ist die Schaffung dreier klar definierter Gemeinschaftbereiche mit unterschiedlichen Qualitäten, um der wesentlichen Aufgabe der Einrichtung “Anderskompetent”, nämlich den dort sonderpädagogisch betreuten Jugendlichen das Gefühl zu geben, Teil eines größeren Ganzen bzw. der Gesellschaft zu sein, eine räumliche Entsprechung zu verleihen.
Der Kernbereich wird durch den Wohnhof gebildet, der zwischen dem sanierten ehemaligen Mädchenheim und dem Neubau geschaffen wird. In diesem Wohnhof befinden sich alle Eingänge zu den Wohngemeinschaften. Zudem orientieren sich alle Gemeinschaftsräume der Wohngemeinschaften und deren Freibereiche zu diesem. Hier erhält die Gesamtheit aller hier wohnenden Jugendlichen ihren eigenen, überschaubaren Raum, für den Sie auch gemeinsame Verantwortung übertragen bekommen kann.
Die wesentlichen Elemente des Wohnhofes sind die Arkade im EG des Neubaues, die klare räumliche Definition durch die Fortführung der auch als Bestand existierenden Hofmauern, die eindeutige Festlegung zwischen halbprivaten und halböffentlichen Bereichen durch Sitzmauern sowie das ausgewogene Verhältnis zwischen bepflanzten und befestigten Bereichen.
Zweiter Gemeinschaftsbereich ist die neu zu schaffende Schlossallee mit dem ihr zugeordneten Amphitheater und der Spielwiese.
Hier ist Raum für sportliche Betätigung, Feste, Aufführungen und Märkte, somit jener Bereich, wo die Jugendlichen von “Anderskompetent” mit der Aussenwelt in Kontakt treten und sich auch präsentieren können können.
Dritter Gemeinschaftbereich ist die jeweilige Wohnküche der Wohngemeinschaften, der jeweils im direkten Anschluss an die Eingänge der Wohngemeinschaften liegt und somit eine klar definierte Schwelle zu den Zimmern der Jugendlichen als Bereiche größter Privatheit darstellt.
Die im Zuge der vorgeschlagenen Aussenanlagen für das Planungsgebietes neu zu errichtende Schlossallee ist zudem jenes Element, welches alle Gemeinschaftbereiche untereinander und in weiterer Folge mit dem Schloss Oberrain verbindet. Die Schlossalle bildet das neue Rückgrat der Anlage, an das alle Bereiche der Gesamtanlage anschließen.
2013, Wettbewerb
Michael Katt
2013, Katt, Wettbewerb, Wohnbau